Barbaratag – Barbarazweige
Gestern, am 04. Dezember, war Barbaratag. Ein Tag der für viele Menschen von besonderer Bedeutung ist.
An diesem Tag werden die Barbarazweige geschnitten und im Wasser eingestellt ins Wohnzimmer geholt. So habe ich es auch getan:
3 Apfelbaumzweige und 3 Kirschbaumzweige stehen jetzt im Wohnzimmer. An ihnen sind die Knospen der möglichen Blüten und Blätter gut erkennbar. Auch eine erste Dekoration ziert sie auch schon.
Warum am Barbaratag? Wer war die heilige Barbara und was bedeutet ihre Verehrung, die auch im Schneiden der Barbarazweig ihren Ausdruck findet?
Die heilige Barbara von Nikodemien war den Erzählungen nach eine christliche Märtyrin, Jungfrau und später Heilige. Sie lebte im 3. Jahrhundert in Griechenland. Ihr inniger Glaube liess die Vermählung verweigern und später, vom Vater verbotenerweise, taufen. Die heimliche Taufe war letztlich der Anlass, der nach leidvollem Weg dazu führte, dass ihr Vater sie enthauptete.
Die Lebensgeschichte der heiligen Barbara ist, wie viele andere Lebensgeschichten, mit Legenden und Wundern begleitet. Diese wiederum liessen sie zur Schutzpatronin gegen alles was mit Feuer zu tun hat – Fieber, Gewitter, Brand, Explosionen usw. – werden. Sie ist Schutzpatronin vieler Berufe, wie Grubenleute, Dachdecker, Feuerwehrleute, Zimmerleute, Steinmetze und auch der Artillerie und Sprengleute.
Die heilige Barbara gehört auch zu den 14 Nothelfern, die im späten Mittelalter ihre heutige Form fanden, ist ein fester Bestandteil des Volksglaubens. Sie begleiten den Menschen in Not, Ängsten und Sorgen.
Die Abenddämmerung zauberte einen roten Himmel und liess die Baumsilhouetten in mythischem Licht eintauchen.
Ein besonderer Tag, eine besondere Abenddämmerung. Nachdem die Dämmerung der frühen Dunkelheit gewichen ist, war auch dieser Blog in seinem Gerüst und seinen „technischen“ Inhalten soweit abgeschlossen, dass die ersten Inhalte ihren Platz finden konnten:
Buchbeschreibung, Galerie, Autorenportrait und mehr.
Der Barbarzweig
Im Brauchtum finden sich unterschiedliche Obstbaumzweige, die am 04. Dezember (in der orthodoxen Kirche ist der 17. Dezember der Barbaratag), geschnitten werden.
Nebst den schon erwähnten Apfelbaum- und Kirschbaumzweigen sind es auch
Holunder-, Hasel-, Birken-, Zwetschgen-, Pfirsich- und Rosskastanienzweige. Später kamen auch Forsythienweige dazu.
Der Barbarazweig ist Symbol und Orakel. Zu Weihnachten erblühend versinnbildlich er das neue Erwachen des Lichtes, das Aufblühen der Fruchtbarkeit und des Glücks in allen Lebenslagen. Der blühende Zweig ist auch eine Lebensrute gleich zu setzen der Rute vom Niklaus, resp. dem Knecht Ruprecht.
Der knospende und aufblühende Barbarazweig vermittelt die Erinnerung an die Kraft des Glaubens und dessen Lebensnahrung.
28. Dezember
Heute, Am 28. Dezember, dem Gedenktag an die Unschuldigen Kinder, begegnen wir dem Barbarazweig als Lebensrute ein weiteres Mal.
Dieser Tag ist ein alter Gedenktag an die ermordeten Erstgeborenen, die im Auftrag Herodes getötet wurden.
Einen ersten Hinweis zu diesem Gedenktag soll sich im Jahre 505 in einem afrikanischen Kalender wiederfinden.
Es ist dieser blühende Zweig mit dem am Tag der „Unschuldigen Kinder“, die Kinder und Jugendlichen „geschlagen“ werden. Das Berühren der Kinder mit dem Barbarazweig schenkt ihnen Lebensfreude, Lebensmut, Lebenskraft und Standhaftigkeit in ihrer persönlichen Lebens- und Herzensweg. Die Berührung schützt sie auch vor fiebrigen Krankheiten und Verbrennungen.
In den Familientraditionen gibt es Zubereitungen und Anwendungsweisen, mittels denen die Kraft des Barbarazweiges – der Lebensrute – das ganze Jahr begleitet ist.
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Eine Einladung
Horch in Dich hinein und lass die Frage in Dir erwachen:
„Was bedeutet für mich Knospe, Blüte? Wie fühlt es sich in Dir an, dem Erscheinen der Knospen und Blüten den Raum der sinnlich-besinnlichen Wahrnehmung zu geben? Nimm Buntstifte und male, zeichne, skizziere oder schreib einfach auf. Elemente- und Signaturen – Orakel beginnen zu erzählen …“
Weiterführendes siehe auch hier:
Zum Hintergrund des „Tages der unschuldigen Kinder“ am 27. Dezember etwas mehr:
Weiterführendes zu den 14 NothelferInnen:
Bauernregeln: